Veranstaltung: Vorwärts ins 19. Jahrhundert? Leiharbeit in der Krise.

Dienstag, 13. November 2012
Magda-Thürey-Zentrum (MTZ),
Lindenallee 72, Hamburg-Eimsbüttel
Beginn: 19.30 Uhr

Referent: Berndt Bildstein, Arbeitsrechtler

Knapp eine Million Menschen in Deutschland sind dem Gesetz des „hire and fire“ auf dem deregulierten Arbeitsmarkt unterworfen. Sehr viele LeiharbeiterInnen gehören zu den „working poor“, denen eine Existenzsicherung durch eigene Arbeit unmöglich gemacht wird. Mit der uferlosen und völlig unkontrollierten Vermehrung von Leiharbeitsverhältnissen wird zudem die Privatisierung der Arbeitsvermittlung vorangetrieben. Der Referent wird der Frage nachgehen, was konkret der Status „LeiharbeiterIn“ bedeutet und welche Tendenzen sich abzeichnen. Erreicht der für die Arbeitgeber profitable Konkurrenzkampf zwischen LeiharbeiterInnen und Stammbelegschaften eine für die Beschäftigten ruinöse Dimension? Welche Auswüchse der Verschwendung gesellschaftlicher Arbeit werden durch Leiharbeitsverhältnisse gezeitigt? Welche Rolle spielen die Gewerkschaften, und wie verhalten sich die Betriebsräte – welche Gegenstrategien entwickeln sie? Existiert ein realer Zusammenhang zwischen Leiharbeit und Krise? Oder dient die prekäre wirtschaftliche Lage nicht vielmehr als Legitimationsideologie für Ausbeutungsverhältnisse von frühkapitalistischem Ausmaß, und die Arbeitgeber nutzen die Notsituation der Menschen rücksichtslos aus?

Die veranstaltung findet statt als Teil der Reihe „Kapitalismus in der Krise“.


Anklicken: Flyer zur Veranstaltung (PDF)