Die Communist Party of Great Britain (CPGB) zu Gast in Hamburg.
Nicht erst seit Einsetzen der Krise erfährt der Klassenkampf weltweit eine Radikalisierung. Sie geht von den Kapitalbesitzern aus, die die ökonomische Umverteilung von unten nach oben in atemberaubendem Tempo vorantreiben. Dieser Raubzug wird von einer Legitimationsideologie vernebelt, die Zerrbilder der Arbeiterklasse hervorbringt: Politiker, Wirtschaftsbosse, Medien und Kulturindustrie dämonisieren – mit tatkräftiger Hilfe akademischer Eliten – die Angehörigen des Proletariats als „asozial“, „gemeingefährlich“ und „dumm“ oder leugnen schlichtweg seine Existenz. In Großbritannien ist der Klassenhass geprägt von offenem Sozialchauvinismus und feudalistischem Dünkel. In Deutschland äußert er sich nicht zuletzt in dem Versuch neokonservativer und ex-linker Kreise, eine historische Umschuldung von oben nach unten vorzunehmen: Die Arbeiterklasse wird als Haupttäter der NS-Verbrechen ausgemacht, die herrschende Klasse entlastet.
Die antikapitalistische Linke muss dieser Aggression mit Entschlossenheit begegnen, zeitgemäße Antworten finden und dem revolutionären Begriff von Klasse endlich wieder Profil geben. Um einen Beitrag zu dieser Agenda zu entwickeln und zu diskutieren, haben wir eine Delegation der Communist Party of Great Britain (CPGB) nach Hamburg eingeladen. Die britischen GenossInnen werden der Frage nachgehen, was der Begriff „Klasse“ in der „Dienstleistungsgesellschaft“ bedeutet. Sie wollen ihn im Kontext mit dem Begriff „Prekariat“ erläutern, ihn schärfen und von revisionistischen Definitionen abgrenzen. Sie werden die Problematik des derzeit sehr populären Verständnisses von Klasse als „die 99 Prozent“ erörtern und daran erinnern, warum genau die Arbeiterklasse das revolutionäre Kollektivsubjekt ist.
Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt.
Donnerstag, 31. Januar 2013
Magda-Thürey-Zentrum, Lindenallee 72, Hamburg-Eimsbüttel (Klick: Google Maps)
Beginn: 19 Uhr
Anklicken: Der Flyer zum Download.