Vortrag & Diskussion mit Moshe Zuckermann am 18. Oktober 2014 in Hamburg
Der jüngste Gazakrieg bildet einen neuen traurigen Höhepunkt des Nahostkonflikts. Israel reagierte auf den Raketen-Beschuss durch die Hamas und andere radikal-islamische Gruppen mit unverhältnismäßiger Härte. Seine Militäroperation »Protective Edge« forderte, laut UN, auf palästinensischer Seite 2.104 Todesopfer (davon knapp 70 Prozent Zivilisten) und richtete ein Zerstörungswerk von immensem Ausmaß an. Die überwältigende Mehrheit der jüdischen Bevölkerung in Israel befürwortet den Eskalationskurs gegen die Palästinenser. Seit Jahren dominieren militante Nationalreligiöse und andere rechtsradikale Kräfte auf parlamentarischer wie auf außerparlamentarischer Ebene Israels Politik (so bedrohlich, dass Intellektuelle wie Zeev Sternhell Israels bürgerliche Demokratie am Rande eines Kollapses sehen). Eine dauerhafte und gerechte Friedenslösung mit den Palästinensern, die ohne einen Stopp des Siedlungsbaus und die Räumung der seit 1967 besetzten Gebiete nicht zu haben ist, kommt für sie nicht infrage.
Für den israelischen Historiker Moshe Zuckermann sind die jüngsten Entwicklungen ein weiterer bedrückender Beleg seiner These, dass »der Zionismus sich selbst und seine proklamierten Ziele nie wirklich ernstgenommen hat. Er konnte nicht zeitigen, was er nicht wollte, und weil er nicht wollte, was er hätte nach eigenem Bekunden wollen müssen, ist seine Vision ein Märchen geblieben«, ist in Zuckermanns neuem Buch »Israels Schicksal« zu lesen. Das zionistische Projekt »hat sich in eine historisch ausweglose Situation manövriert«. Warum und wie es dazu gekommen ist, wird Moshe Zuckermann mit Blick auf die aktuelle israelisch-palästinensische Tragödie in einem ideologiekritischen Vortrag erläutern.
Eine Veranstaltung von Assoziation Dämmerung und dem Hamburger Ortsverein des ver.di-Fachbereiches Medien, Kunst und Industrie
Samstag, 18. Oktober 2014
Stadtteil-Café »Kaffeewelt«
Böckmannstraße 3, Hamburg-St. Georg
Beginn: 19 Uhr
Neuerscheinung: Moshe Zuckermann, Israels Schicksal. Wie der Zionismus seinen Untergang betreibt. Promedia Verlag, 2014. Weitere Informationen zum Buch gibt es auf der Homepage des Verlages: Hier klicken.
Der Veranstaltungsflyer zum Download:
Auf der diesjährigen Communist University, die von der Communist Party of Great Britain (CPGB) organisiert wird, werden wir zwei Vorträge beisteuern:
Animal Liberation and revolutionary Marxism – two sides of the same coin?
Animal Liberation is still a red rag for the majority of the left although even the Collected Works of Marx and Engels—not to speak of other marxist intellectuals like the Frankfurt School or Rosa Luxemburg—give a lot of hints that man and animal share a common history which needs to be regarded from a materialistic point of view and the exploitation of nature and of animals as we know it is the product of the capitalist mode of production and not an end it itself. Discussing the political aim to free not only the animal in the human and to reconcile man with nature but the animals from the harm they have to suffer because of the current social relations leftist often fall back in anti-materialist, ahistorical—idealist—discourses historical-materialists should have overcome a long time ago. Even though there had been so called objective reasons to exploit animals in the prehistory of man today there is no other argument to keep justifying the suffering and killing of millions of sensitive creatures as well as there is no other reason for the exploitation of the working class than the profit of the ruling capitalist class.
The German left and its ambiguous attitude to the renaissance of German imperialism
While the political representatives of the German ruling class, particularly the German president Joachim Gauck, Secretary of State Frank Walter Steinmeier (social democrat) and Minister of Defense Ursula von der Leyen (christian democrat), frankly demand that Germany ought to take over „more responsibility“ in international affairs and show what they have in mind in the recent conflict in Ukraine, the German parliamantary (DIE LINKE) and non-parliamentary left has given up anti-imperialism standpoints step by step. Especially by referring to the atrocities of the German fascism and the discourse of humanitarian imperialism Germany’s neo-imperialism has been legitimized and disguised up to the point that—ironically—the German national government currently can support a fascist movement in Ukraine. Members of parliament of DIE LINKE however voted for the first time since its creation for the deployment of German soldiers to a mission outside of their homeland (in the Syrian conflict) while some non-parliamentary forces, mostly considered as leftists, support the foreign policy of Western governments as a part of an „anti-fascist mission“ against „islamic fascism“.
Zum Timetable der Communist University geht es hier: Timetable.
Ende Juni erscheint der von Susann Witt-Stahl und Michael Sommer herausgegebene Sammelband »Antifa heißt Luftangriff!« – Regression einer revolutionären Bewegung beim Hamburger LAIKA Verlag:
„Antifaschismus heute ist zunehmend systemfromm und affirmativ – oftmals pure Ideologie. Mit marxistischer Analyse des Faschismus als terroristische Form bürgerlicher Herrschaft hat er immer weniger zu tun, meinen die Herausgeber des Bandes. Sie legen eine Sammlung von Streitschriften vor, die deutlich machen, was Antifaschismus nicht sein darf. Die zentrale These von Susann Witt-Stahl und Michael Sommer lautet: Antifaschismus droht zur Ode an die freie Marktwirtschaft zu verkommen. Er entwickelt sich zum Teil des Problems, nicht mehr der Lösung. Das ist eine ideologische Meisterleistung des Neoliberalismus.”
Gemeinsam mit dem marxistischen Historiker und Soziologen Moshe Zuckermann wird der Band am Samstag, 28. Juni 2014, auf dem 18. UZ-Pressefest vorgestellt werden:
„Antifa heißt Luftangriff!“ – Regression einer revolutionären Bewegung
Die Herausgeber, Susann Witt-Stahl und Michael Sommer, im ideologiekritischen Gespräch mit dem israelischen Historiker Moshe Zuckermann über die affirmative Wende des deutschen Antifaschismus. Antikapitalismus und Antifaschismus sind genuin miteinander verbunden. Aber seit den 1990er-Jahren fungieren immer mehr Nazi-Gegner als Jubelperser der freien Marktwirtschaft und des Imperialismus – eine ideologische Meisterleistung des Neoliberalismus.
Beginn: 14 Uhr, Ort folgt.
Am 18. UZ Pressefest, das vom 27.–29. Juni im Revierpark Wischlingen bei Dortmund stattfinden wird, werden sich dieses Jahr mehrere außerparlamentarische antifaschistische und antikapitalistische Gruppen und Organisationen mit eigenen Veranstaltungen beteiligen – auch Assoziation Dämmerung ist dabei.
Im „Roten Zelt” werden während des Pressefestes mehrere Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen zu den Kernthemen linker und linksradikaler Politik stattfinden: U.a. zum Imperialismus des 21. Jahrhunderts, zur Neuen Rechten, zum Verhältnis der Linken zur Europäischen Union und zum Recht auf Stadt.
Am Samstag, 28. Juni, wird eine Podiumsdiskussion stattfinden, bei der Mark Hadyniak (Redaktion Marxistische Blätter) und ein Vertreter der Assoziation Dämmerung über das Verhältnis von „Marxismus und Tierbefreiung” sprechen werden.
Das Programm, Informationen über die beteiligten Gruppen und alles Weitere ist auf der Homepage des „Roten Zelts” zu finden: roteszelt.wordpress.com
Siehe auch: „Rundumschlag gegen Krieg und Kapitalismus” (DKP-Nachrichtenportal)
Ein Audio-Mitschnitt des Vortrags von Kai Ehlers auf unserer Veranstaltung „Slava Ukraini! – Heroyam Slava! Analyse eines internationalisierten Konflikts & antifaschistische tour de force über den Maidan” vom 13. März 2014 ist nun online auf YouTube verfügbar:
Das Online-Portal Schattenblick hat einen Veranstaltungsbericht veröffentlicht: Der alte Feind – Brechstangendiplomatie.
Darüber hinaus wurde folgendes Interview mit Kai Ehlers veröffentlicht: Der alte Feind – Mit umgekehrten Vorzeichen. Kai Ehlers im Gespräch.
Weitere Texte, Analysen und Bücher von Kai Ehlers sind zu finden auf www.kai-ehlers.de und auf der Facebook-Seite: facebook.com/kai.ehlers.publizist.
Analyse eines internationalisierten Konflikts & antifaschistische tour de force über den Maidan
An der Außengrenze der Europäischen Union (EU) hat sich maßgeblich unter Mitwirkung der deutschen Regierung ein Konflikt innerhalb der ukrainischen Bourgeoisie zu einer weltpolitischen Konfrontation zwischen der EU und den USA einerseits und Russland andererseits ausgeweitet. Über alle politischen Differenzen hinweg sprechen die deutschen Medien von der „Rückkehr des Kalten Kriegs“. Der Auslöser für diese rasante Zuspitzung war die Weigerung der Janukowitsch-Regierung im November 2013, das Assoziierungsabkommen mit der EU zu unterzeichnen. Aber ist dies auch die Ursache für die internationalen Spannungen? Oder steht für die imperialistischen Mächte noch mehr auf dem Spiel?
Die miserable sozioökonomische und politische Situation in der Ukraine hat viele Menschen gegen die Regierung Janukowitsch auf die Straße getrieben. Die vom Westen unterstützten Parteien Klitschkos, Jazenjuks und Timoschenkos verfolgen allerdings keine progressive, sondern ihre eigene konservative bis ultrarechte Agenda im Interesse ukrainischer und westeuropäischer Kapitalfraktionen. Den zentralen Austragungsort der Proteste gegen die Politik des ukrainischen Präsidenten Janukowitsch, den Kiewer Maidan Nesaleschnosti, dominieren mittlerweile militärisch geschulte und ausgerüstete ultranationalistische und faschistische Kräfte. Diese rekrutieren täglich hunderte Jugendliche, machen Jagd auf politische Gegner und legen damit den Grundstein für einen nachhaltigen Rechtsruck in der Ukraine.
Kai Ehlers ist Russland-Experte und Publizist, u.a. Russland – Herzschlag einer Weltmacht und Asiens Sprung in die Gegenwart. Russland – China – Mongolei. Zahlreiche Artikel unter: www.kai-ehlers.de
Susann Witt-Stahl ist Journalistin (Hintergrund, Neues Deutschland u.a.) und hat aktuell aus Kiew vom Maidan berichtet: Argument Kalaschnikow – Der Maidan als Wellness-Oase für internationale Ultrarechte, Söldner und Desperados • Todeslisten und Molotow-Cocktails – Kommunisten leben gefährlich in der Ukraine • Juden suchen Abstand zum Machtkampf – Ukrainischer Rabbiner Azman in Sorge um Provokationen in einer „gefährlichen Situation“
Donnerstag, 13.3.2014
Magda-Thürey-Zentrum (MTZ)
Lindenallee 72, Hamburg-Eimsbüttel
Beginn: 19.00 Uhr
Anklicken: Der Flyer zur Veranstaltung als Download (PDF):
Ein Audio-Mitschnitt der Veranstaltung „Völkisch” oder „populär-demokratisch”? Der moderne Rechtspopulismus vom 18. November 2013 ist nun online auf YouTube verfügbar:
Das Online-Portal Schattenblick hat ein Interview mit Phillip Becher veröffentlicht:
Zu Genese und Charakter des Rechtspopulismus – Interview mit Phillip Becher
Vortrag und Diskussion mit Phillip Becher am 18. November 2013 in Hamburg
Mit dem Begriff Rechtspopulismus lassen sich Stammtisch-Atmosphäre und opportunistische Politikstile im Sinne von „Stimmenfang“ assoziieren. Dabei rührt der heute zumeist abwertend verwandte Terminus des „Populismus“ ursprünglich von originären Protestbewegungen „von unten“, die sich im späten 19. Jahrhundert als Widerstand gegen bestimmte soziale Verwerfungen bildeten, deren jeweilige historische Entwicklung jedoch nicht immer einen vorwärtsgewandten Ausgang fand (Narodniki in Russland, People’s Party in den USA). Im Verlauf der Geschichte hat sich der Charakter dieses Ausdrucks stark gewandelt. Am Endpunkt dieser Wandlungen steht der gegenwärtige Rechtspopulismus, der vor allem durch seine Feindschaft gegenüber meist muslimischen Einwanderern auffällt. Doch kommen die Stimmungen, die von charismatischen Führern wie H.C. Strache in Österreich, Marine Le Pen in Frankreich oder anderen bedient werden, wirklich (wie es die Rechtspopulisten selbst suggerieren) nur „von unten“, wie es das Wort „Populismus“ nahelegt?
Dementgegen lässt sich Rechtspopulismus vielmehr als ein möglicher, autoritärer, kapitalismuskompatibler Krisenlösungsweg (mit entsprechend negativen Folgen für das angeblich angerufene „Volk“) begreifen.
Welche Interessen schlagen sich im Rechtspopulismus also tatsächlich eine Bahn? Was unterscheidet den Rechtspopulismus vom klassischen Neofaschismus und wo liegen Überschneidungspunkte? Mit Blick auf einzelne Fallbeispiele, insbesondere die Entwicklung in den USA (Wallace-Bewegung in den 1960er-Jahren und Tea Party heute) soll vor einem marxistischen Theoriehintergrund ein Panorama des modernen Rechtspopulismus gezeichnet und erfasst werden, um diese Erkenntnisse unter Verweis auf die notwendige demokratische Gegenwehr zu diskutieren.
Phillip Becher ist Sozialwissenschaftler an der Universität Siegen und Autor des Buches „Rechtspopulismus“, das dieses Jahr im PapyRossa-Verlag erschienen ist.
Montag, 18. November 2013
Magda-Thürey-Zentrum (MTZ)
Lindenallee 72, Hamburg-Eimsbüttel
Beginn: 19.30 Uhr
Die Veranstaltung ist Teil der Vortragsreihe „Bürgerliche Herrschaft in der Krise“.
Anklicken: Der Flyer zur Veranstaltung als Download (PDF):
Das Programm sowie organisatorische Hinweise zur Herbstakademie: ONE STRUGGLE – ONE FIGHT!? Tierbefreiung und Revolutionäre Realpolitik sind nun auf unserer Sonderseite verfügbar.
[Klick: Sonderseite zur Akademie]
Ein Audio-Mitschnitt unserer Veranstaltung “Mythos Grüne Marktwirtschaft” vom 16. Mai 2013 ist nun online auf YouTube verfügbar:
Zur Veranstaltungsankündigung geht es hier.